Historisches

Historische Postkarte „Grüße aus Breitingen“

Alte Postkarte aus Breitingen

Auszug aus dem Oberamt Ulm – Seite 171 und 172

a. Breitingen, ein evang. Dorf im Lonthale, 3 3/4 St. von Ulm und 1/2 St. von Holzkirch, wovon es Filial ist, mit 139 Einw., C. A. und F. A. Alpeck. Den großen Zehnten bezieht der Staat, mit Ausnahme von 2 M., welche der Pfarrei zehnten, den kleinen und den Novalzehnten die Pfarrstelle des Orts, in einem kleinen Bezirke die Pfarrstelle zu Bernstatt; erstere hat auch den Heu- und Öhmdzehnten, den Obst- und Blutzehnten. Die Grundlasten betragen 45 fl., in Geld und 345 fl. in Naturalien. Den größern Theil davon haben der Staat und die Familien Krafft, Besserer, Schad und Baldinger; das Übrige die Stiftungs- und Spital-Verwaltung Ulm und die Heiligenpflege Holzkirch zu beziehen, der kleine und sehr zersplitterte Antheil der Ulmer Geschlechter war ehemals mit Niedergerichtsbarkeit verbunden und ist jetzt unter die Rittergüter gerechnet.
Der Ort hat eine Schule, aber kein Schulhaus, 2 Mahlmühlen, 1 Schildwirthschaft und ein Schlößchen, d. h. ein Haus mit einer Wohnstube und Kammer für die Krafft-Seuttersche Gutsherrschaft. Er kam mit Holzkirch 1385 von Werdenberg an Ulm. 1544 verkaufen die Gebrüder Renz in Ulm ihre Güter zu Br., Lehr, Jungingen etc. an die Herren Fugger, s. Raisers Hist. Beitr. S. 8. Ein Holz das einem Sebastian (Bästle) Renz gehörte, heißt nun das Pestilenz-Holz (Bäste Renz). Im 30jähr. Kriege, 1635, wurde die Hälfte des Orts von den Östreichern verbrannt.

b. Schönrain, Schönrainen, eine der beiden oben genannten Mahlmühlen, 1/4 St. von Breitingen, mit 10 Einwohnern; sonstige Verhältnisse wie oben. Bei der Mühle verliert sich die Lone und kommt erst nach mehreren Stunden wieder zum Vorschein.